E-Scooter liegt in einem See

Umweltgefahren durch E-Scooter Batterien

E-Scooter sind einfach praktisch, sofort und so gut wie überall verfügbar und können für wenig Entgelt genutzt werden. Doch sind die kleinen Scooter mit Batterie wirklich nachhaltig und umweltfreundlich? Viele Experten sind hier kritisch. Denn E-Scooter benötigen einen Akku, und genau diese ist der Knackpunkt, wenn es darum geht die Nachhaltigkeit des innovativen Verkehrsmittels zu bestimmen.

Wieso ist die Batterie ein Nachhaltigkeitsfaktor?

Die gesamte Konstruktion eines E-Scooters ist vergleichsweise einfach. Im Prinzip handelt es sich hier um einen Tretroller, nur ohne Tretfunktion. Vielmehr wurde auf einen elektrischen Antrieb gesetzt, welcher durch eine Batterie betrieben wird. Der E-Scooter an sich kann durchaus nachhaltig produziert werden. Dazu benötigt man beispielsweise recycelten Stahl, sowie etwas Kunststoff. Auch für den Antrieb können zum größten Teil wiederverwendete Ressourcen genutzt werden. Anders sieht es hingegen bei der Batterie aus. Doch ohne diese Batterie kann das gesamte Gefährt nicht fahren. Ohne Batterie ist der E-Scooter nur ein normaler Scooter, und der Mietpreis gegenüber den Kunden in keinster Weise gerechtfertigt. Die Batterie besteht bei den meisten Modellen aus Lithium-Akkus. Diese können nur sehr aufwändig wiederaufbereitet werden, und verfügen zudem lediglich über eine verkürzte Haltbarkeit. Endgültige Daten liegen noch nicht vor, allerdings muss man von einem Nutzungszeitraum von drei, bis vierundzwanzig Monaten ausgehen. Die Nutzungszeit hängt stark vom Nutzungsgrad ab, der nur bedingt beeinflusst werden kann. Die Batterie ist somit der Schlüssel, um zu bestimmen, ob die E-Scooter eine wirklich nachhaltige Lösung sein können.

Die Technologie zur Wiederaufbereitung der Batterien ist noch nicht weit entwickelt

Die gesamte Energiewende, sowie die Verkehrswende hängen vom Recycling ab. Das ist kein Witz und hört sich erst einmal seltsam an. Tatsache ist aber, dass Lithium ein sehr begrenzter Rohstoff ist. Trotzdem wird er in riesigen Mengen für Batterien, unter anderem auch für E-Scooter benötigt. Das Recycling von Lithium-Batterien beherrschen in Deutschland derzeit lediglich sechs Unternehmen. Diese haben volle Auftragsbücher und müssen ihre Kapazitäten ständig ausbauen. Dazu kommt, dass das Lithium mit jedem Recycling ein wenig an Qualität verliert und eine geringere Menge zur Verfügung steht. Die Verluste beim Recycling sind zwar nicht mehr ganz so hoch, wie vor wenigen Jahren. Aber es ist ein Verlust da, und das lässt den Verbrauch der Ressource steigen. Lithium ist ein Stoff, der auf alle Fälle fachgerecht entsorgt werden muss. Bei Batterien für E-Scooter ist das besonders wichtig. Denn die hier enthaltenen Säuren können die Umwelt nachhaltig schädigen und sind zudem gefährlich für den menschlichen Körper. Die Technologie für das Recycling macht zwar fast täglich Fortschritte, und im Zuge der Verkehrswende kann man von weiteren Verbesserungen ausgehen. Aber aktuell dürfte der Stand noch nicht optimal sein, weswegen der ökologische Fußabdruck einer Batterie für E-Scooter deutlich schlechter ausfällt.

Zur Nachhaltigkeit gehören weitere Faktoren

Um die Nachhaltigkeit von E-Scootern zu bestimmen, braucht man einen Blick auf die gesamten Produktions- und Wiederverwertungskette. Lithium wird vorwiegend auf dem afrikanischen und dem amerikanischen Kontinent durch Bergbau gewonnen. Es gibt allerdings auch Vorkommen in Asien, sowie in Europa. Gerade in Afrika und Südamerika sind die Bedingungen für den Abbau nicht immer so, wie wir Europäer sie uns wünschen. Kinderarbeit, aber auch die gewaltsame Unterdrückung der Arbeiter gehören oft zu den üblichen Arbeitsbedingungen. Auch der Arbeitsschutz spielt oftmals eine geringe, oder sogar gar keine Rolle. Das alles gehört allerdings auch zur Nachhaltigkeit. Man kann also durchaus sagen, dass die E-Scooter ihren Beitrag zur Ausbeutung von Kindern und erwachsenen Minenarbeitern leisten. Nicht unbedingt eine schöne Vorstellung, und man denkt einfach nicht gerne daran, wenn man schnell von A nach B kommen möchte. Neben dem Menschen spielt natürlich auch der Umweltschutz beim Abbau von Lithium eine große Rolle. Auch dieser wird in Ländern der dritten Welt nicht immer beachtet, wobei das noch eine sehr höfliche Formulierung ist. Die gesamte Problematik gilt natürlich nicht nur für E-Scooter. Aber die kleinen Gefährte tragen ihren Teil zum Problem bei, während ihre Nutzung vermeidbar wäre. Wozu hat man denn ein Fahrrad?

Fazit: Aktuell sind E-Scooter Batterien eher eine Gefahr

Lithium ist eine wichtige Ressource für die Energiewende. Das merkt man schon, wenn man einmal darauf achtet welche Gefährte in der Zukunft mit elektrischer Energie betrieben werden sollen. Der Schlüssel zur Nachhaltigkeit wird im Recycling von E-Scootern liegen. Je besser und effektiver dieses durchgeführt werden kann, umso nachhaltiger werden auch die E-Scooter und die elektrischen Autos sein. Als Verbraucher kann man hier nur reagieren, beispielsweise in dem man seine Batterien dem Recycling-Kreislauf zur Verfügung stellt oder in dem man auf die Fahrt mit dem E-Scooter verzichtet. Der technologische Stand heute ist noch nicht sehr viel weiter, als wie vor zwanzig Jahren. Das ist ein echtes Problem, denn Batterien sind nicht gerade als besonders umweltverträglich bekannt. Alleine ihre fachgerechte Entsorgung ist sehr aufwändig und benötigt einiges an Fachwissen. Wenn man bedenkt, dass bis vor wenigen Jahren die Batterien teilweise lediglich auf dem Sondermüll gelandet und anschließend in der Erde vergraben wurden, reibt man sich schon verwundert die Augen. Die Umweltgefahren, die von nicht fachgerecht entsorgten Batterien ausgehen sind nicht geringer als die Gefahren, die durch den unmenschlichen und unökologischen Abbau der Ressourcen entstehen.

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Über den Autor: Claus Wegner

Autor Claus Wegner

Dieser Artikel wurde zuletzt am 17. August 2021 aktualisiert.