Mittlerweile gibt es ja wirklich viele „Alltagsprodukte“ zum Aufblasen: Luftmatratzen, Zelte, Sitzmöbel, sogar Whirlpools. Doch elektrische Fahrzeuge, die quasi nur aus einem Motor, Akku und – klar – Luft bestehen, hat man bislang eher selten zu Gesicht bekommen. Davon inspiriert entwickelten Studenten an der Universität Tokio nun verschiedene aufblasbare E-Modelle, darunter z.B. eine Art Motorrad. Ihr bislang vielversprechendster Entwurf ist allerdings „Poimo“, der noch am ehesten als luftgefüllter E-Scooter mit Sitzgelegenheit durchgehen würde. Und damit haben die Japaner noch viel vor. Der Name steht übrigens für „Portable and Inflatable Mobility“ und bringt gegenüber klassischen E-Scootern ein paar Vorteile mit sich: So wiegt das gesamte Gefährt nur rund fünf Kilogramm, während „normale“ E-Scooter für Erwachsene mindestens 10-12 Kilogramm auf die Waage bringen. Zudem passt er in eine Tasche und kann somit auch während der Rushhour zum Beispiel in der U-Bahn mitgenommen werden.
Laut den Erfindern muss man beim Aufsitzen auch kein wackliges Gefühl befürchten: Durch das Außenmaterial der Folie und den elektrisch betriebenen Aufpumpvorgang sei der Körper des Poimo so hart und stabil wie ein Fußball. Gelenkt wird der – leider nicht sehr farbenfrohe – graue Prototyp über die Vorderachse. Über Akkupower und Höchstgeschwindigkeit gibt es noch keine belastbaren Angaben. Der Prototyp soll rund 90 Minuten Fahrspaß erlauben bei einer Höchstgeschwindigkeit von umgerechnet 15 km/h. Erste Tests, die ihr auch im oben verbauten Video bestaunen könnt, zeugen allerdings eher von niedrigeren Geschwindigkeiten. Für den europäischen bzw. deutschen Markt wäre der Poimo derzeit wohl aber noch nichts: Er verfügt weder über eine Beleuchtung, Reflektoren, hat keinen E-Scooter Kennzeichenhalter und wird voraussichtlich (aufgrund seiner leichten Bauart) auch nicht über ein redundantes Bremssystem verfügen, wie es in Deutschland für eine Straßenzulassung gefordert wird.
Vermutlich wird, aus deutscher Sicht, diese Erfindung also eine Luftnummer aus Japan bleiben. Dort könnte ein demnächst marktreifer Poimo allerdings zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz für hiesige E-Scooter werden: Mangelnder Platz ist in asiatischen Metropolen traditionell ein großes Problem und als Ergänzung für öffentliche Verkehrsmittel wäre ein aufblasbarer E-Scooter, der weder Plätze noch Bürgersteige vollstellt, eine denkbar clevere Alternative.