In seinem Statement erklärt Bird, man kritisiere die teils chaotischen Zustände in den europäischen Städten. Anders als beispielsweise in den USA, wo Gemeinden einzelne Lizenzen an E-Scooter-Anbieter vergeben, sei der Wettbewerb auf dem europäischen Kontinent zu groß. Dadurch könne kein wirtschaftlicher Betrieb sichergestellt werden. Man wollte sich wieder auf den Kernmarkt in den USA konzentrieren, wo aufgrund der bereits erwähnten lokalen Konzessionen weniger bis gar keine Konkurrenz das Geschäft erschwert.
US-Modell für Bird kein Allheilsmittel
Der Fokus auf den Heimatmarkt bedeutet indes aber auch, dass in den USA in einigen kleineren bis mittelgroßen Städten der Betrieb eingestellt werde. Scheinbar funktioniert, je nach Stadtgröße, das Geschäftsmodell selbst durch begrenzte Vergabe von Konzessionen nicht so, dass Bird wirtschaftlich agieren und in seine Weiterentwicklung investieren kann. Bislang ist Bird in den USA in 450 Städten aktiv.
Im Sommer 2022 hatte Bird bereits rund ein Viertel seiner Beschäftigten entlassen. Der Rückzug aus den europäischen Märkten und zahlreichen US-Städten dürfte weitere Konsequenzen für die Zahl der Beschäftigten haben. Die Aktie von Bird notiert derzeit bei rund 0,50 US-Dollar, was zur Folge haben könnte, dass das Papier von der New Yorker Wertpapierbörse genommen werden könnte. Insgesamt läuft es für Bird derzeit also alles andere als rund. Damit reiht sich der Micro-Mobility-Anbieter allerdings in eine Reihe anderer Unternehmen ein: Auch der deutsche Anbieter TIER musste in diesem Jahr bereits zahlreiche Entlassungen einräumen und sieht sich mit wachsendem Druck auf dem Markt konfrontiert.