Vandalismus und unsachgemäßes Abstellen sorgen dafür, dass die Gefährte nicht mehr genutzt werden können und daher zu gefährlichem Elektroschrott werden. Noch gefährlicher für Mensch und Umwelt wird es, wenn im Rahmen mutwilliger Zerstörung und Übermut die Scooter in Seen oder Flüssen landen, wie in Köln immer häufiger im Rhein.
Ein Fall für die Wasserschutzpolizei
Weil Betrunkene und Randalierer immer öfter E-Scooter von Brücken oder dem Ufer in den Rhein bugsieren, ermittelt nun sogar die Wasserschutzpolizei, wie der WDR berichtet. Dem Bericht zufolge liegen mehrere Hundert Scooter bereits am Grund des Flusses, wobei bei einigen Rollern durch das Wasser die Schutzverkleidung der Batterie anfängt sich aufzulösen, wodurch die hochgiftigen Bestandteile der Batterie freigesetzt werden können. Zuletzt wurden auch die Betreiber der E-Scooter (in Köln sind neben TIER unter anderem Voi, Lime und Dott aktiv) aufgefordert, sich an der Lösung des Problems zu beteiligen. So sollten diese sich um die Bergung der versenkten E-Scooter kümmern, da die Stadt andernfalls mit dem Entzug von Lizenzen drohte, so beispielweise in Düsseldorf. Die Betreiber beteuern jedoch, dass die Ummantelung der Akkus dem IP67-Standard entsprächen und somit wasserdicht seien. Ob dies für eine große Wassertiefe und über Wochen und Monate hinweg gilt, bleibt anzuzweifeln.
Umweltgefahr hin oder her – ein E-Scooter gehört nicht in den Rhein. Parkverbotszonen rund um die Ufer und Brücken sollen das Problem eindämmen – doch bekannterweise funktioniert das GPS der Roller und Apps nur selten wirklich zuverlässig, so dass man häufig verzweifelt in erlaubten Zonen steht und nicht in der Lage ist, seine Fahrt zu beenden. Umgekehrt lassen sich viele Fahrten nach wie vor demonstrativ in Verbotszonen beenden und bringen diese damit auch immer wieder in die Nähe der Gewässer, in denen sie oftmals später unwiederbringlich landen. Und genau gegen dieses unsägliche Verhalten hat die Kölner Wasserschutzpolizei nun Ermittlungen eingeleitet.
Bergungsaktion abgebrochen – keine Genehmigung
Eine für Ende Juni angesetzte Bergungsaktion durch die Verleiher wurde unterdessen abgesagt, weil es noch an der erforderlichen Genehmigung mangle. Alle sechs Monate wolle man laut Aussagen des Branchenzusammenschlusses „Shared Mobility“ eine solche Aktion durchführen – zu wenig, sagen Umweltverbände. Glücklicherweise gibt es in Köln auch private Initiativen wie Krake, die sich regelmäßig auf die Suche nach havarierten E-Scootern auf dem Grund des Rheins machen und diese bergen.